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Name: Stefan Bräutigam
Titel der Arbeit: „Overnewsed but uninformed“
Hochschule: FH Mainz
Jahr: 2007
Betreuender Professor: Prof. Philipp Pape
eMail: info@overnewsed-but-uninformed.de
Website:
www.overnewsed-but-uninformed.de
Wer bist du und was machst du gerade?
Ich heiße Stefan Bräutigam, bin 29 Jahre alt und komme ursprünglich aus Marburg. Nach Abitur und Zivildienst habe ich in einer Werbeagentur eine Ausbildung zum Mediengestalter für Digital- und Printmedien absolviert und danach noch ein Jahr dort gearbeitet. 2003 begann ich das Kommunikationsdesignstudium an der FH Mainz. Im 5. Semester ging ich für ein Auslandssemester an die Faculty of Design der Swinburne University of Technology in Melbourne, Australien. Im Dezember 2007 habe ich mein Diplom als Designer erhalten und seit letztem Jahr arbeite ich als Designer bei MUTABOR Design GmbH im schönen Hamburg.
Um was geht es in deiner Arbeit?
Nachrichtenvermittlung war Anfang unseres Jahrhunderts noch auf einige wenige Medien beschränkt. In den 30er-Jahren waren es vor allem staatliche Einrichtungen, die für die Qualität der öffentlich bereitgestellten Informationen bürgten. Heute übernehmen Nachrichtenagenturen, Zeitungen, Internetportale oder Fernsehsender diese Funktion. Die Verarbeitung, Aufbereitung und Lieferung von Nachrichten ist zum Geschäft geworden.
Mit dem jederzeit möglichen Zugriff auf Nachrichten über unterschiedlichste Kommunikationskanäle hat sich eine weite Medienlandschaft mit unzähligen Informationsproduzenten und -lieferanten entwickelt. Für die Rezipienten wird es immer schwieriger, die Authentizität von Nachrichten festzustellen. Sie suchen Quellen, denen sie vertrauen können.
Overnewsed but uninformed hilft bei der Suche. Abläufe werden beschrieben, Besitzverhältnisse und Abhängigkeiten offen gelegt und Nutzerverhalten anschaulich dargestellt. Hintergrundinformationen und die Beobachtung und Analyse der realen Nachricht eines Brückeneinsturzes in Minneapolis vermitteln die Basis, auf der der Rezipient Nachrichten besser bewerten und einordnen kann.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Die doppelseitigen Infografiken sind mit einem Plotter auf Zeitungspapier gedruckt. Zudem habe ich im Siebdruck die Seiten noch mit weiß veredelt. Jede der Doppelseiten kann auch als Poster aufgehängt werden.
Warum hast du dich gerade mit diesem Thema beschäftigt und was möchtest du mit deiner Arbeit erreichen?
Wie kann man die täglich auf uns einprasselnden Nachrichten richtig filtern? Dies war eine der Fragen, die mich schon seit längerem beschäftigte. Zudem hat es mich interessiert wie die Nachrichten entstehen, wer sie auswählt und wie sie sich verbreiten. Ich fand es auch interessant zu beobachten, wer welche Nachrichten konsumiert und welche Wege durch neue Technologien, wie Web 2.0, möglich wurden. Auch die Besitzverhältnisse und Abhängigkeiten der Unternehmen, die an der Verarbeitung, Aufbereitung und Lieferung von Nachrichten beteiligt sind, interessierten mich. Ich hatte den Plan diese mehr oder weniger versteckten Bündnisse offen zu legen.
Welchen Stellenwert hat aus deiner Sicht ein Designer? Welchen Bezug zu Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung siehst du dabei?
Meiner Meinung nach haben wir als Kommunikationsdesigner großen Einfluss schließlich übersetzen wir inhaltliche Aussagen in eine visuelle Sprache. Design egal in welcher Art sollte immer eine Botschaft enthalten und niemals als nur als schön aussehende Designhülse dienen.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit / soziale Verantwortung in deinem Leben?
Ich versuche meinen ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten, z.B. fahre ich täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit, drucke nicht unnötig viel aus und spare Strom wann und wo es geht. Dies passiert aber ganz automatisch da sich dieses Bewusstsein in meine tägliches Denken und Handeln etabliert hat.
Wie geht’s weiter? Gibt es schon neue Projekte?
Ich hätte Lust das Projekt zu aktualisieren und auszuweiten. Das Thema ist für mich immer noch nicht erschöpft und es wäre interessant die aktuellen Zahlen auf einer neuen visuellen Sprache zu vermitteln. Vielleicht findet sich auch ein Verlag der die Zeitung produzieren und publizieren würde.
Hut ab – Stefan! Super spannendes Thema und tolle Infografiken .. dafür gabs nicht umsonst einen regelrechten Preisregen. Gruß nach Hamburg!