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Name: Sandra Benz und Vera Warter
Titel der Arbeit:
„PROTEST – Handbuch für erfolgreiche Demonstrationen, Attacken und Aktionen“
Hochschule:
FH Mainz
Jahr: 2006
Betreuender Professor: Charlotte Schröner, Johannes Bergerhausen
eMail: ichwillhelfen@protesthandbuch.de
Website: www.protesthandbuch.de

Wer seid ihr und was macht ihr gerade?

SANDRA: Wir sind zwei Designerinnen und arbeiten in München und Mainz. Als Duo haben wir 2006 unsere Diplomarbeit, das „Handbuch für erfolgreiche Demonstrationen, Attacken und Aktionen“, entwickelt. Das wollen wir jetzt veröffentlichen und arbeiten zur Zeit unter Hochdruck daran.

Um was geht es in eurer Arbeit?

VERA: Es geht um ein Thema, das jeden etwas angeht: Protest. Und das heißt ja, auf bestimmte Ereignisse oder Situationen öffentlich zu reagieren, als Ausdruck von Widerstand, Verweigerung oder auch Zustimmung. Aber wie macht man Protest? Viele denken dabei sofort nur an Demonstrationen, dabei gibt es unzählig viele verschiedene Formen seinem Protest Ausdruck zu verleihen. Man muss nur wissen, wie es geht, und was man beachten sollte. Unser „Handbuch“ soll ein erster Schritt für Unzufriedene, politisch Interessierte bzw. Protestbereite sein, ihre Situation selbst in die Hand zu nehmen, und ihre Meinung öffentlich und erfolgreich kundzutun.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

SANDRA: Unser Anspruch war es, ein Buch zu schaffen, welches das Thema Protest textlich und bildlich schnell auffassbar und verständlich macht, und zudem ästhetisch anspruchsvoll ist. Ein Buch mit Magazincharakter, zum gezielten Nachschlagen oder einfach zum Inspirieren lassen.

Dem Leser wird das Thema Protest aus verschiedenen Perspektiven näher gebracht mit Hilfe der Aufteilung in vier Bereiche: „18 Anleitungen zum Protest“, „Mehr Geschichten zum Protest“, „Drei Interviews zum Protest“, „Einige Regeln zum Protest“ und dem Anhang.

Insgesamt sticht das Buch durch die einfache, aber auffällige Umsetzung hervor: zweifarbiger Druck (schwarz + Neonrot), einfache Klammerheftung, viele Illustrationen im Anleitungsstil und Bilder von interessanten geschichtlichen Ereignissen bzw. Personen.

Warum habt ihr euch gerade mit diesem Thema beschäftigt und was möchtet ihr mit eurer Arbeit erreichen?

VERA: Ein Impuls war das Thema der „Generation Praktikum“, also die Problematik dass Hochschulabsolventen von den Unternehmen nur Praktika statt Stellen angeboten bekommen. Während unserer Diplomarbeit starteten wir dazu die Kampagne „Stoppt das Pseudo-Praktikum“ mit verschiedenen kleineren Aktionen.

SANDRA: Mit dem Handbuch wollen wir zum Nachdenken über das eigene soziale oder politische Engagement anregen. Die Menschen sollen aktiv werden, auf die Straße gehen und ihre Meinung kundtun. Und dabei feststellen, dass Proteste durchaus etwas bewegen können. An dieser Stelle sei gesagt, dass wir mit unserer Arbeit nicht dazu aufrufen wollen, immer und ständig gegen alles zu protestieren; es geht vielmehr um eine Anleitung für kreativen und „sinnvollen“ Protest.

Welchen Stellenwert hat aus eurer Sicht ein Designer? Welchen Bezug zu Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung seht ihr dabei?

VERA: Für uns stand von Anfang an die Frage im Mittelpunkt, wie man seine Mittel als Grafiker für den sozialen Kampf im sozial-kulturellen und politischen Bereich einsetzen kann und sollte. Denn gerade wenn es darum geht, in der Öffentlichkeit zu Wort zu kommen, kommt Designern eine spezifische Verantwortung zu. Ein Anliegen war es daher, gestalterische und politische Arbeit zu verbinden.

Wie geht’s weiter? Gibt es schon neue Projekte?

SANDRA: Seit dem Posting im greenpeace-Magazin Nr. 1.10 „Widerstand“ bekommen wir immer mehr Anfragen. Bedingung für die Produktion ist aber unser „Crowd- bzw. Fanfunding“- Konzept: Wir brauchen 200 verbindliche Bestellungen, um die Produktionskosten abzudecken. Den Status der Bestellungen kann man jederzeit auf protesthandbuch.de einsehen.

VERA: Uns ist wichtig das Konzept so transparent wie möglich zu gestalten. Das Buch wird einen ungefähren Kaufpreis von 20 Euro haben. Um ein Buch zu bestellen, schreibt man sich einfach per E-Mail auf die Bestellliste. Wir werten diese Mail als willige Bereitschaft das Buch zu erwerben. Damit können wir kalkulieren und bis zum Frühjahr 2010 produzieren.

Wir hoffen auf zahlreiche Bestellungen, damit das Protesthandbuch endlich auf den Markt und „unters Volk“ kommt.

Danke für das Interview. Wir wünschen euch viel Erfolg für die Veröffentlichung des Buches … also bitte kräftig bestellen!

kommentare

  1. Das Protesthandbuch: Alles über Demonstrationen, Attacken und Aktionen - Sebastian Backhaus

    […] der Kosten auf der sicheren Seite zu sein. Go green or die hat Anfang des Jahres übrigens ein Interview mit Sandra und Vera geführt. Das Protesthandbuch schafft es auf 140 Seiten mit Text, Illustrationen und Fotografien […]

    Juli 01, 2010 @ 22:23


  2. Mr.Gregg

    Wer die ganze Wahrheit zu dem Thema möchte sei mit diesem Buch bedient: http://www.issuu.com/studio_dudesign/docs/blackbook

    Dez. 08, 2010 @ 01:08